Folge 3: Bütterken, Banz und Bergmanns-Ehre
Es gibt drei Dinge, die du als Kumpel niemals vergisst:
Wie du den ersten Bohrhammer gehalten hast.
Wie du deinen Spitznamen kriegst.
Und was du in der Frühstücksdose hattest.
Bei mir war’s meistens Mett mit Zwiebeln – großzügig belegt, leicht durchgezogen, liebevoll von Omma geschmiert. Und wenn ich Pech hatte: Margarine pur mit einer halben Gewürzgurke. Da war dann klar – es war Monatsende.
Das Bütterken als Sozialwährung
Unter Tage wurde gegessen, was man dabei hatte – und was man teilen konnte. Wer sein Bütterken vergaß, bekam was vom Kollegen. Kein Mitleid, keine Worte – einfach nur: „Nimm dir, Jung.“
Und wer Käse gegen Leberwurst tauschen wollte, musste verhandeln wie aufm Basar.
Mein Kumpel Manfred hatte immer „Banz“ dabei – eine Mischung aus Banane und Schokoriegel, die seine Frau erfunden hatte. War ekelhaft. Aber er war stolz drauf. Und weil wir Kumpel waren, hab ich ab und zu gebissen. Mit viel Cola hinterher.
Ehre in der Pause
Die Pause war heilig. Nicht wegen der Stulle – sondern wegen des Moments. Da war Platz für Witze, für Sorgen, für Menschlichkeit.
Und wenn einer Mist gebaut hatte, wurde das besprochen. Direkt, aber fair. Und danach ging’s weiter. Schulter an Schulter. So war das eben: Malocher-Ehre, mit Mett und Meinung.