Fake Shop’s

Das Erkennen von Fakeshops erfordert oft einen genauen Blick und das Überprüfen mehrerer Kriterien. Selten ist es nur ein einzelnes Merkmal. Achten Sie auf eine Kombination der folgenden Punkte:

1. Unseriöses Erscheinungsbild und mangelnde Qualität:

  • Design: Billiges, unprofessionelles oder inkonsistentes Design. Oft werden Grafiken und Texte von anderen Seiten kopiert.
  • Sprache und Rechtschreibung: Viele Fakeshops verwenden schlechte Übersetzungen oder weisen auffällig viele Rechtschreib- und Grammatikfehler auf. Formulierungen wirken oft holprig oder unnatürlich.
  • Bildmaterial: Produktbilder sind von schlechter Qualität, verwischt, oder es fehlen detaillierte Ansichten.

2. Fehlende oder fehlerhafte rechtliche Informationen:

  • Impressum: Ein seriöser Shop muss ein vollständiges Impressum haben, das Name und Anschrift des Betreibers, Handelsregisternummer (falls vorhanden), Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (falls vorhanden) und Kontaktdaten (Telefon, E-Mail) enthält. Fehlt das Impressum ganz oder ist es unvollständig/offensichtlich falsch (z. B. Fantasieadresse), ist das ein sehr starkes Warnsignal.
  • AGB (Allgemeine Geschäftsbedingungen): Fehlen AGB oder sind sie offensichtlich von einer anderen Website kopiert und passen nicht zum Shop, ist das verdächtig.
  • Datenschutzerklärung: Eine ordentliche Datenschutzerklärung ist gesetzlich vorgeschrieben. Fehlt sie oder ist sie unvollständig, meiden Sie den Shop.
  • Widerrufsrecht: Informationen zum Widerrufsrecht müssen klar und leicht auffindbar sein.

3. Auffällige Preise und Angebote:

  • Unrealistisch niedrige Preise: Wenn Produkte zu Preisen angeboten werden, die deutlich unter dem üblichen Marktwert liegen, oder es „zu gute“ Rabatte gibt, sollten Sie misstrauisch werden. Das gilt besonders für Markenartikel oder begehrte Elektronik.
  • Immer verfügbar: Seltene oder schwer erhältliche Produkte sind in Fakeshops oft unbegrenzt verfügbar.

4. Eingeschränkte oder unsichere Zahlungsmethoden:

  • Nur Vorkasse/Banküberweisung: Das ist ein extrem häufiges Merkmal von Fakeshops. Sie verlangen, dass Sie im Voraus per Banküberweisung bezahlen, bieten aber keine sicheren Zahlungsmethoden wie PayPal (mit Käuferschutz), Kreditkarte (mit Käuferschutz), Kauf auf Rechnung oder Lastschrift an.
  • Ungewöhnliche Zahlungsanbieter: Vorsicht bei unbekannten oder suspekten Zahlungsdiensten.

5. Fehlende oder gefälschte Kundenbewertungen:

  • Keine Bewertungen vorhanden: Obwohl der Shop schon länger existieren soll, gibt es keine Kundenrezensionen.
  • Nur positive Bewertungen: Wenn alle Bewertungen ausschließlich positiv sind und sehr ähnlich klingen, ist das ebenfalls ein schlechtes Zeichen. Oft sind diese Bewertungen gefälscht oder von anderen Seiten kopiert.
  • Bewertungen nicht überprüfbar: Die Bewertungen sind direkt auf der Shopseite und können nicht auf unabhängigen Plattformen (wie Trusted Shops, Trustpilot etc.) gefunden werden.

6. Mangelnde Kontaktmöglichkeiten:

  • Keine Telefonnummer: Oft wird nur ein Kontaktformular oder eine E-Mail-Adresse angeboten. Eine fehlende Telefonnummer, unter der man den Anbieter erreichen kann, ist verdächtig.
  • E-Mail-Adresse: Vorsicht bei E-Mail-Adressen von Freemail-Anbietern (Gmail, GMX, Hotmail etc.) statt einer shop-eigenen Domain-Adresse.

7. Fehlende Sicherheitssymbole und Zertifikate:

  • Kein HTTPS: Achten Sie in der Adressleiste Ihres Browsers auf das Schloss-Symbol und „https://“ am Anfang der URL. Das zeigt an, dass die Verbindung verschlüsselt ist. Besonders auf Seiten, auf denen Sie persönliche Daten eingeben (Registrierung, Kasse), muss HTTPS vorhanden sein.
  • Fehlende Siegel: Siegel wie „Trusted Shops“, „EHI Geprüfter Online-Shop“ etc. sollten überprüft werden. Klicken Sie auf das Siegel – es sollte Sie zu einem Zertifikat auf der Website des Siegel-Anbieters führen, das die Gültigkeit bestätigt. Fakeshops zeigen oft nur das Siegel als Bild an, ohne Verlinkung.

8. Ungewöhnliche Domainnamen:

  • Schreibfehler oder Zusätze: Der Domainname ähnelt stark dem einer bekannten Marke, enthält aber kleine Fehler oder ungewöhnliche Zusätze (z. B. „markenname-outlet.shop“, „markenname-sale.store“).
  • Ungewöhnliche Top-Level-Domains: Während .de, .com, .net üblich sind, können Endungen wie .store, .shop, .online zwar legitim sein, werden aber auch oft von Fakeshops genutzt.
  • Kurze Registrierungsdauer: Fakeshops existieren oft nur kurz. Informationen zur Registrierungsdauer einer Domain sind öffentlich einsehbar (WHOIS-Abfrage), erfordern aber externe Tools.

9. Suchmaschinen-Ergebnisse und externe Prüfungen:

  • Schlechte Auffindbarkeit: Finden Sie den Shop kaum über Suchmaschinen oder nur auf sehr dubiosen Seiten?
  • Warnungen im Internet: Suchen Sie nach dem Namen des Shops in Verbindung mit Begriffen wie „Fake“, „Betrug“, „Erfahrungen“. Oft warnen andere Nutzer bereits vor dem Shop.
  • Checklisten und Listen von Fakeshops: Es gibt Verbraucherschutzorganisationen (z. B. Verbraucherzentralen) und spezialisierte Websites, die Listen bekannter Fakeshops führen oder Checklisten zur Erkennung anbieten.

10. Ihr Bauchgefühl:

  • Wenn sich beim Besuch einer Website oder einem Angebot einfach ein ungutes Gefühl einstellt, hören Sie darauf. Oft trügt der Instinkt nicht.

Was tun, wenn Sie einen Fakeshop identifizieren oder vermuten?

  • Bestellen Sie dort nicht.
  • Melden Sie den Shop den Verbraucherzentralen.
  • Melden Sie den Shop der Polizei (Online-Anzeige ist oft möglich).
  • Wenn Sie bereits bestellt und bezahlt haben: Kontaktieren Sie umgehend Ihre Bank oder den Zahlungsdienstleister, um zu versuchen, die Zahlung rückgängig zu machen. Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.

Indem Sie auf diese Punkte achten und im Zweifelsfall lieber einmal zu viel prüfen, können Sie das Risiko, Opfer eines Fakeshops zu werden, erheblich minimieren.

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